Beschäftigte und ihre Kompetenzen stellen eine der Säulen des Unternehmenserfolges dar. Daher ist es notwendig, die Fähigkeiten und Kenntnisse Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fortwährend an die aktuellen Anforderungen anzupassen. Einerseits, um die Qualitätsansprüche erfüllen zu können, und andererseits, damit Ihre Beschäftigten in der Lage sind, die steigenden Anforderungen zu bewältigen.
Gerade im Gesundheitswesen verändern sich die Rahmenbedingungen fortwährend und grundlegend: Politische Reformen führen zu erhöhtem Kostendruck im Unternehmen. Zudem steigt das Durchschnittsalter bei Patientinnen und Patienten sowie bei Pflegekräften, während jedoch die Verweildauer sinkt. Das führt zu einer höheren Leistungsdichte für das Personal.
Zeit- und Leistungsdruck äußern sich auf unterschiedliche Weise. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können z. B. gereizt sein oder auch unter Konzentrationsschwierigkeiten, Versagensängsten und nicht enden wollenden Erkältungen leiden.
Ständige Magenschmerzen, Migräne und Schlaflosigkeit sind Hinweise auf psychische Belastungen und berufliche Überforderung. Dies kann schließlich dazu führen, dass Pflegekräfte wegen Depressionen oder „Burn-out“ ihren Beruf aufgeben müssen.
Um Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesund und arbeitsfähig zu erhalten, ist es daher umso wichtiger, sie nicht nur fachlich zu qualifizieren. Wie jemand seine Arbeit organisiert (methodische Kompetenzen), wie jemand mit anderen interagiert (soziale Kompetenzen) und sich selbst motiviert oder belohnt (persönliche Kompetenzen), ist individuell verschieden und präventiv von besonderer Bedeutung. Bereiten Sie deshalb Ihr Personal bedarfsgerecht für den Umgang mit Zeit- und Leistungsdruck und deren mögliche Folgen vor.
Wie reagieren Ihre Beschäftigten auf Konflikte? Gelingt es ihnen, Grenzen angemessen zu setzen? Wie steht es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Der Ausbau methodischer, sozialer und persönlicher Kompetenzen ist ein Hebel, an dem die systematische Personalentwicklung durch Qualifizierungsmaßnahmen ansetzt. Durch sie lassen sich maßgeblich beruflich bedingte Belastungen reduzieren.
Bedarfsanalyse
Bevor Sie Qualifizierungsangebote festlegen, machen Sie eine Bedarfsanalyse. Erfassen Sie zunächst systematisch die bereits vorhandenen fachlichen und fachübergreifenden Kompetenzen („Istzustand“), im Anschluss können Sie den zielgerichteten Bedarf der benötigten, gewünschten Qualifizierungsmaßnahmen festlegen („Sollzustand“). So vermeiden Sie, dass die Schulungen den tatsächlichen Bedarf nicht erfüllen.
Nach der Bedarfsanalyse können die Qualifizierungen geplant werden. Dabei sollte zwischen zwingend notwendigen Qualifizierungen und weitergehenden Angeboten unterschieden werden. Erstere müssen so organisiert sein, dass alle Beschäftigten zeitnah daran teilnehmen können. Die Teilnahme muss verpflichtend sein und dokumentiert werden.
Als letzter Schritt findet nach den Qualifizierungen eine Prüfung statt, inwieweit die Angebote wahrgenommen wurden. Ferner sollte in die Nachkontrolle mit einbezogen werden, ob die erlernten Inhalte sich in der Praxis bewähren und als hilfreich empfunden werden. Falls erforderlich, erfolgt nach dieser Überprüfung eine Anpassung der Schulungsangebote.
Zusammenfassend versteht man unter einer systematischen Personalentwicklung:
- die Vorbereitung des Unternehmens und der Beschäftigten auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen
- eine systematische Bedarfsermittlung
- Was braucht das Unternehmen?
- Was ist an Können/Talenten/Interessen bei Beschäftigten vorhanden?
- Was fehlt?
- die individuelle Förderung fachlicher Kompetenzen, um beruflich bedingte Belastungen zu reduzieren
- Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Ziele und des Ablaufs
- Was ist Pflicht?
- Was ist Angebot?
- Welche Schulungen für welche Personen sind möglich?
- Aus welchem Grund findet was statt?
- eine Nachkontrolle, ob die Methoden erfolgreich und nützlich sind