Eine jüngere Person läuft neben der am Rollator laufenden älteren Person ©UK NRW | BGW
Stand: 09/2022

BÜT Überleitungspflege/häusliche Pflege

Gute Pflege-Organisation vereinfacht den Alltag für alle Beteiligten. Das bedeutet nicht nur die Planung täglicher Routinen, sondern die Verteilung der Pflege-Verantwortung auf verlässliche Schultern und das Bedenken von Notfällen. Außerdem sollte man ausreichend Zeit für sich selbst einplanen. Denn diese ist notwendig, um häusliche Pflege langfristig zu ermöglichen. Wer von Beginn an sich selbst zurückstellt, wird langfristig nicht pflegen können.

Von Ärzten lassen sich Hinweise zum Krankheitsverlauf einholen, im Rahmen einer Pflegeberatung erfährt man, welche Anforderungen die aktuelle Pflege-Situation stellt. Doch ebenso sind die eigenen zeitlichen Möglichkeiten und die individuelle Motivation zu beachten – und zu berücksichtigen.

Netzwerke aufbauen 

Für die körperliche und seelische Bewältigung der Pflegeaufgaben braucht man Unterstützung. Hilfe findet sich meist zuerst innerhalb der Familie. In einem Gespräch mit allen Familienmitgliedern muss geklärt werden, wer wann wie helfen kann, im Alltag und in Notfällen. Der nächste Schritt sollte ein Pflegeberatungsgespräch sein, um zu erfahren, was vor Ort möglich ist.

Mit diesem Wissen lässt sich ein Netzwerk für den Alltag aufbauen sowie ein Netzwerk für Notfälle: Dabei nicht nur an den pflegebedürftigen Angehörigen denken, sondern auch an den Fall, dass man selbst ungeplant ausfällt.

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Verbindliche Strukturen 

Mit einem Tagesplan schafft man eine Struktur, die den Anforderungen der Pflege gerecht wird. Pflege braucht Routinen, das gibt auch dem pflegebedürftigen Angehörigen Sicherheit. Ein solcher Plan muss unbedingt persönliche Freiräume berücksichtigen. Vorlagen für individuell anpassbare Pläne finden sich z.B. unter zuhause-pflegen.unfallkasse-nrw.de/.

Eine Grundvoraussetzung für das Gelingen der häuslichen Pflege ist allerdings die Verbindlichkeit aller Beteiligten. Zu Beginn sollte man aber auch Alternativen im Netzwerk stehen haben, auf die man bei Bedarf zurückgreifen kann.

Auf keinen Fall jedoch sich selbst aus den Augen verlieren. Selbstsorge bedeutet, ganz individuell auf seine psychische und körperliche Gesundheit zu achten: Zeitinseln für Sport oder Achtsamkeitstraining, für bereits geliebte Hobbies oder für neue Beschäftigungen sind notwendig, ebenso kleine Pausen im Alltag. Auch längere Auszeiten gehören zum notwendigen Egoismus, der Belastungen entgegenwirkt und diesen ebenso vorbeugt.

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