Positionswechselhilfen ©UK NRW | BGW
Stand: 01/2022

BM Technische Hilfsmittel zur Bewegungsunterstützung

Beim Einsatz von Technischen Hilfsmitteln müssen vor Beschaffung die arbeitsplatz- und organisationsbezogenen Voraussetzungen geprüft werden.

Was wird durch den Einsatz Technischer Hilfsmittel erreicht?

Beispielsweise 

  • Übernahme des Gewichts des Menschen 
  • Belastungsreduzierung für Beschäftigte und zu versorgenden Personen 
  • Erhöhung der Sicherheit von Beschäftigten und zu versorgenden Personen 
  • Kompensation/Förderung der Ressourcen der zu versorgenden Personen 
  • Wahrnehmungsförderung • Aktivierung (z. B. Stehen, Gehen) 
  • Ermöglichung der Teilnahme an Aktivitäten des täglichen Lebens und damit mehr Lebensqualität und ggfs. Selbstständigkeit

Bed Mover

Ein Bed Mover (engl. für Bettbewegungsvorrichtung) ist ein Flurfördergerät, um Krankenhausbetten maschinell zu bewegen.

Die Funktion ist ähnlich der eines Hubwagens. Bed Mover wurden entwickelt, um den kraftaufwendigen Teil beim Bettenschieben zu übernehmen.

Das Personal kann sich somit mehr auf die Steuerung und die zu pflegende Person konzentrieren. Das Anstoßen an Wände, Türen etc., Beschädigungen an den Wänden und Schmerzen der zu pflegenden Person durch die Stöße können somit verringert werden.

Die Lenkung bei der Benutzung eines Bed Mover wird weiterhin vom Personal übernommen. Die Geschwindigkeit ist einstellbar – je nach Zustand/Befindlichkeit der zu pflegenden Person und der Strecke.

Bed Mover werden je nach Modell am Kopf- oder Fußende des Bettes angedockt.

Es gibt Modelle, bei denen der Bed Mover am Rahmen einhakt bzw. mit Gurten befestigt wird. Bei anderen Modellen wird der Bed Mover an den Radstützen befestigt.

Bed Mover werden mittels Akku betrieben. Als elektrisch betriebenes Medizinprodukt ist dieser nur von Personen zu bedienen, welche spezifisch eingewiesen worden sind. Um Missbrauch und Diebstahl zu vermeiden, sind die meisten Modelle mit einem Schlüsselschalter ausgestattet. Ein Notausschalter muss bei allen Modellen vorhanden sein.

Bettenwaage

Eine Bettenwaage ist eine medizinische Waage mit einem Wägebereich von mehreren Hundert Kilogramm. Damit können bettlägerige Personen, die aus medizinischen Gründen nicht transferiert werden dürfen, mitsamt dem Pflegebett gewogen werden. Die Waagen arbeiten mit Digitaltechnik, weshalb sie genaue Ergebnisse liefern.

Sie können auch in komplexen Situationen (z. B. Brandverletzte, Menschen mit Schwerstmehrfachbehinderungen) eingesetzt werden.

Besonders praktisch und platzsparend sind mobile Bettenwaagen ohne Auffahrrampen. Die Wägeeinheiten werden entweder unter den Bettenrändern oder in den Rädern platziert und durch Hebeldruck angehoben. Alternativ gibt es Bettenwaagen mit Auffahrrampen von unterschiedlicher Größe. Der Wägebereich liegt bei allen Bettenwaagen in der Regel bei 300 bis 500 Kilogramm, mit einer Genauigkeit der Messergebnisse im 100-Gramm-Bereich.

Duschstuhl

Ein Duschstuhl ist eine komfortable Sitzhilfe für die Körperpflege unter der Dusche. Rücken- und Armlehnen bieten Sicherheit. Er sollte elektrisch, mindestens aber hydraulisch, höhenverstellbar und kantelbar (Verstellbarkeit der Sitzneigung) sein und im Idealfall über eine Zentralbremse verfügen

Duschwagen

Ein elektrisch höhenverstellbarer Duschwagen wird benutzt, um hilfsbedürftige Menschen im Liegen zu waschen oder zu duschen. Ein Vorteil ist, dass der Transfer vom Bett auf den Duschwagen bereits im Zimmer erfolgen kann.

Der Transfer erfolgt mittels eines Lifters oder einer Gleithilfe.

Die Wanne besteht meist aus einem kunststoffummantelten Schaumstoff mit einer gepolsterten Duscheinlage. Die Neigung der Wanne ist verstellbar, so dass das Wasser gut abfließen kann.

Lifter

Zur Hilfsmitteldatenbank

Lifter©UK NRW | BGW

Lifter übernehmen das Heben schwerer oder bewegungseingeschränkter Menschen. Gleichzeitig lässt sich der Transfer für alle Beteiligten sehr sicher gestalten.

Heute sind elektrische Lifter Standard. Es gibt mobile Lifter und solche, die an der Decke montiert sind. Sie können vielfältig eingesetzt werden z. B. für den Transfer vom Bett in einen Rollstuhl oder vom Rollstuhl in die Badewanne oder auf die Toilette. Jemand, der zu Boden gestürzt ist, kann mittels eines Lifters wieder in das Bett oder den Stuhl bewegt werden. Bleibt nur das Heben einer Person, muss ein Lifter eingesetzt werden! 

  • Deckenlifter sind fest an der Decke oder Wand installiert. Hier kann der vorhandene Raum optimal genutzt werden – auch können Räume mit Hilfe eines Schienensystems miteinander verbunden werden. Deckenlifter sind immer vor Ort z. B. über dem Bett oder im Bad über der Toilette und der Dusche. Sie sind nicht im Weg, jedoch jederzeit „griffbereit“. Sie werden z. B. in Funktionsbereichen zum Transfer auf die Untersuchungsliege, im OP oder Röntgen, in der physikalischen Therapie für das Bewegungsbad, in Werkstätten für Menschen mit Behinderung oder stationären Pflegeeinrichtungen verwendet. 
  • Wandlifter werden in eine Wandhalterung eingehängt und können somit versetzt werden. Bauartbedingt beanspruchen diese Lifter deutlich weniger Platz als ein mobiler Lifter und stehen insofern vor Ort jederzeit sofort zur Verfügung. Allerdings haben sie einen auf den Ort der Wandhalterung begrenzten Radius.
  • Mobile Lifter haben Räder und können flexibel an den Einsatzort geschoben werden. Sie benötigen freien Bewegungsraum am Boden (z. B. Unterfahrbarkeit von Betten) und kommen vor allem beim Transfer vom Bett in den Stuhl, von Bett zu Bett oder zur Trage zum Einsatz.

Liftertücher

Liftertücher gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen. Sie müssen immer angepasst an Körpergröße, Körperumfang und Funktionsbild ausgewählt werden. Durch die unterschiedlichen Konstitutionen und Krankheitsbilder der Betreuten ist es sinnvoll, verschiedene Größen von Liftertüchern entsprechend vorzuhalten.

Es wird zwischen Standard-, Bade- und Toilettentüchern unterschieden. Je nach Konstitution oder Unterstützungsbedarf der zu bewegenden Person können die Tücher unterschiedlich geschnitten sein, z. B. nur den Oberkörper oder den ganzen Körper einhüllend, für beinamputierte Menschen oder zum Verbleib im Rollstuhl.

Zum Aufnehmen vom Boden oder aus Rückenlage sollte immer ein Liftertuch mit Kopfstütze verwendet werden. Zum Liegendtransport stehen spezielle Tücher und entsprechende Aufnahmeeinrichtungen zur Verfügung.

OP Lafette/Trage

OP Lafetten/Tragen dienen zum Transport der zu Operierenden und zur Lagerung während der OP (OP-Tisch). Sie sollten elektrisch, mindestens aber hydraulisch höhenverstellbar sein und über eine Lenkrolle und eine Zentralbremse verfügen.

Patienten-Umbetter

Patienten-Umbetter werden für die Übernahme oder Übergabe von Patientinnen und Patienten auf ein Patiententransportsystem oder in ein Pflegebett verwendet.

Er befindet sich in der Schleuse zwischen OP und dem übrigen Krankenhaus. Es wird zwischen stationären und mobilen Systemen unterschieden. Patienten-Umbetter dienen einerseits der Entlastung des ein- und ausschleusenden Personals, da sie das gesamte Gewicht der zu transferierenden Person übernehmen.

Andererseits ermöglichen sie für die Patientinnen und Patienten einen sicheren und schonenden Transfer.

Pflegebetten

Ein Pflegebett sollte vollelektrisch verstellbar sein: Höhe und Neigung – ebenso wie das Kopfteil und das Beinteil – sollten mit Hilfe der Handbedienung durch den zu Pflegenden bzw. die Beschäftigten so einzustellen sein, dass ein bequemes Liegen, Sitzen oder aus dem Bett Aufstehen möglich ist.

Ein Pflegebett mit Höhenverstellung©UK NRW | BGW

Mit Hilfe der Höhenverstellung wird das Bett zusätzlich auf das geeignete Arbeitsniveau eingestellt. Eine Anpassung an die jeweilige Körpergröße der Pflegenden bzw. an den jeweiligen Pflegevorgang bzw. Transfer wird ermöglicht. Darüber hinaus kann sich der pflegebedürftige Mensch das Bett selber einstellen z. B. auf eine für ihn günstige Höhe zum Aufstehen.

Die elektrische Verstellung entlastet die Beschäftigten bei vielen Tätigkeiten, die mit Pflegen, Positionswechsel oder Transfer des Menschen verbunden sind.

Das Bett sollte auch gut unterfahrbar sein; so kann ggfs. ein fahrbarer Lifter oder eine Positionswechselhilfe eingesetzt werden. Ein zentralbedienbares Bremssystem erlaubt ein einfaches Verschieben des Bettes, z. B. um einmal aus dem Fenster zu schauen oder das Bett von allen Seiten zugänglich zu machen.

Ein Pflegebett mit Höhenverstellung©UK NRW | BGW

Bei einer integrierten Seitensicherung ist darauf zu achten, dass diese einfach herabzulassen und genügend Beinfreiraum beim Arbeiten am Bett gewährleistet ist. Die pflegebedürftige Person sollte beim Aufstehen, durch über den Matratzenrand hinausragende Seitenteile, nicht behindert werden. Eine integrierte geteilte Seitensicherung ist aus ergonomischer Sicht empfehlenswert.

Ein zentrales Bremssystem mit einer integrierten Einstellung für das Arretieren einer Lenkrolle erleichtert die Handhabung des Bettes beim Transport. Das Pflegebett sollte möglichst leicht zu schieben und zu lenken sein. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass das Bett aus technischer Sicht von der geeigneten Seite geschoben wird. Dies ist davon abhängig, an welchem Ende des Bettes sich die Lenkrolle befindet. Aus ergonomischer Sicht muss sich die Feststellrolle in Fahrtrichtung vorne befinden.

Positionswechselhilfe

Zur Hilfsmitteldatenbank

Eine Positionswechselhilfe – oft auch als Aufstehhilfe bezeichnet – kommt immer dann in Frage, wenn die zu Pflegenden sitzen können, aber nicht mehr stehsicher sind. Rumpf- und Kopfkontrolle sowie Rest-Stehfähigkeit sind hier erforderlich.

Dieses Hilfsmittel hilft, Positionen sicher zu wechseln z. B. vom Sitzen an der Bettkante in den Stuhl oder vom Rollstuhl auf die Toilette.

Die Gurte für die Positionswechselhilfe existieren in verschiedenen Größen und Ausführungen; beispielsweise mit oder ohne Rückenstütze oder zusätzlich gepolstert.

Rollstuhl

Es existiert eine Vielzahl von Rollstühlen: von einfachen Faltrollstühlen über Reha-Rollstühle, Sportrollstühle bis hin zu angepassten Rollstühlen mit Sitzschalen. Es gibt Versionen, die motorisiert und solche, die mit einer Einhandbedienung ausgestattet sind. Allen gemein sollte sein, dass sie in Form und Funktion an die zu pflegende Person angepasst sind – sowohl seinen Körpermaßen als auch seinem Funktionsbild sowie dem Einsatzbedarf.

Rollstuhl-Brems- und Schiebehilfe

Wenn die Kraft der Begleitperson nicht ausreicht, um einen manuellen Rollstuhl zu schieben und/oder zu bremsen, kann eine Brems- und Schiebehilfe zum Einsatz kommen. Der elektrische Antrieb wird bei Fahrten im Außenbereich an den vorhandenen Rollstuhl gekoppelt und unterstützt das Schieben und Bremsen durch die Begleitperson.

Das Gerät besteht aus einer Antriebseinheit und einem Akku. Diese wird über eine Halterung mit dem Rollstuhl verbunden. Über eine Bedieneinheit, die im Bereich der Schiebegriffe angebracht ist, kann die Begleitperson die Antriebseinheit betätigen. Das Gerät fährt den Rollstuhl vorwärts- und rückwärts und bremst den Rollstuhl bei Gefälle ab. Die Begleitperson muss lediglich hinter dem Rollstuhl hergehen und mit der Bedieneinheit die Geschwindigkeit regeln und lenken.

Rollstuhlwaage

Eine Rollstuhlwaage ist eine großformatige Wägeplattform, auf die mit dem Rollstuhl aufgefahren werden kann.

Es gibt sie wahlweise mit Stangen an den Seiten, die das Auffahren erleichtern.

Das Display mit der Gewichtsanzeige ist neben der Wägeplatte an der Seite oder Stirnseite und vom Rollstuhl gut sichtbar. Rollstuhlwaagen gibt es auch als geeichte Produkte.

Tagespflegestuhl

Ein Tagespflegestuhl kommt z. B. im Krankenhaus bei der Frühmobilisation auf der Intensivstation ebenso wie bei Dialysepatienten zum Einsatz. Er ist darüber hinaus in Tagespflegeeinrichtungen oder in der stationären oder ambulanten Altenpflege zu finden.

Er sollte elektrisch verstellbar sein, über eine Lenkrolle und eine zentrale Bremse verfügen.


Untersuchungs-/Transport-/Behandlungsliege

Höhenverstellbare Untersuchungs- und Transportliegen werden beispielsweise zum Transfer in Funktionsbereichen, in der Aufnahme oder in der Bewegungstherapie eingesetzt.

Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen und sie sind speziell auf den jeweiligen Bedarf zugeschnitten. Sie sollten vollelektrisch verstellbar sein und über ein zentrales Bremssystem mit Feststellrolle verfügen.

Wickeltisch/Pflegeliege

Ein höhenverstellbarer Wickeltisch bzw. eine höhenverstellbare Pflegeliege bietet die Möglichkeit der Anpassung des Arbeitsniveaus. Es ist nicht nur wichtig, dass der Wickeltisch/ die Pflegeliege hoch genug verstellbar ist, sondern dass sie sich auch tief genug absenken lassen und so Transfersituationen mit nicht stehfähigen Kindern/ Erwachsenen ohne große Höhenunterschiede gestaltet werden können. Alternativ sollte ein Lifter in Kombination eingesetzt werden.

Der hier verwendete Text wurde aus der DGUV Information 207-010 „Bewegen von Menschen im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege – Prävention von Muskel- und Skelett-Erkrankungen“ entnommen.

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