In den meisten Einrichtungen, die Bewegungs- und Therapiebäder betreiben, gibt es kein Personal, das speziell für die Bedienung und Betreuung der dazugehörigen Technik ausgebildet ist.
Aus der in 2018 von der BGW in Kooperation mit dem Sachgebiet Bäder durchgeführten Befragung von Kliniken und Reha-Einrichtungen ging hervor, dass in 79 % der befragten Betriebe diese Aufgaben von Mitarbeitenden der Haustechnik wahrgenommen werden.
Diese Mitarbeitenden kontrollieren die ordnungsgemäße Funktion der Wasseraufbereitungsanlage, überwachen und überprüfen die Einhaltung der Beckenwasserqualität und greifen, falls erforderlich, auch korrigierend in den Aufbereitungsprozess ein.
Hinzu kommen Tätigkeiten mit erhöhtem Gefährdungspotential:
- Tätigkeiten mit Wasseraufbereitungschemikalien, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln
- Tätigkeiten an Wasseraufbereitungsanlagen
- Tätigkeiten an und in Filter- und Wasserbehältern
- Tätigkeiten mit Absturzgefahr
Umso wichtiger ist es, die Beschäftigten für diese Tätigkeiten fachlich zu befähigen und sie so in die Lage zu versetzen, diese Aufgaben zuverlässig zu erfüllen.
Ein wichtiges Element ist die regelmäßige Unterweisung auf Grundlage von Betriebsanweisungen.
Zusätzlich erfordert die Bedienung der Wasseraufbereitungsanlage spezielle Kenntnisse im Bereich der Bädertechnik, wie sie z. B. in Schulungen durch entsprechende Fachfirmen vermittelt werden.
Das wichtigste Instrument für das Erreichen eines sicheren Betriebes ist die Gefährdungsbeurteilung nach dem Arbeitsschutzgesetz.
Mit ihm werden alle Gefährdungen ermittelt und bewertet. Anschließend werden Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes festgelegt und einer Wirksamkeitskontrolle unterzogen.
Eine hohe Qualität der Gefährdungsbeurteilung ist nur durch ein systematisches Vorgehen zu erreichen.
Für den Bäderbereich wurde deshalb die DGUV Information 207-018 „Beurteilung von Gefährdungen und Belastungen am Arbeitsplatz in Bäderbetrieben“ als Hilfe zur Erarbeitung der Gefährdungsbeurteilung entwickelt.
Diese Information gibt einen Überblick über Tätigkeiten und Gefährdungen in Bädern, bewertet das Gefahrenpotential und zeigt mögliche Schutzmaßnahmen auf.