Anmeldung Rezeption ©UK NRW | BGW
Stand: 12/2017

NA Anmeldung

Vielfach suchen Patientinnen und Patienten die Notfall-Ambulanz in Begleitung von Angehörigen auf. Dabei befinden sich sowohl Patientinnen und Patienten als auch ihre Angehörigen in einer Ausnahmesituation. Gleichzeitig müssen die Beschäftigten ihre Arbeit optimal verrichten können. Dies muss bereits bei der Gestaltung der Räumlichkeiten berücksichtigt werden.

Aufnahme/Anmeldung

Damit Beschäftigte ihre Tätigkeit möglichst belastungsarm durchführen können, sind bei der Gestaltung der Aufnahme/Anmeldung einige Punkte zu beachten:

  • Bei offener Raumgestaltung mit Anmeldetheke sollte eine räumliche Trennung zum Wartebereich gegeben sein, um z. B. die Lärmbelastung für die Beschäftigten zu reduzieren.
  • Abtrennungen zum Wartebereich sollten möglichst aus durchsichtigen Materialien (z. B. bruchsichere Verglasung) gestaltet sein. So bleibt der Sichtkontakt zwischen Beschäftigten und Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen möglich.
  • Anmeldetheken sollten auch für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer nutzbar sein.
  • Der Bereich vor der Anmeldetheke sollte so groß sein, dass eine „Diskretionszone“ möglich ist.
  • Um Patientinnen und Patienten einzeln vom Wartebereich weiterleiten zu können, sollte eine Patientenrufanlage vorgesehen werden.
  • Bauliche Maßnahmen wie Überwachungskameras und geeignete Alarmierungseinrichtungen (siehe dazu DGUV Information 212-139 "Notrufmöglichkeiten für allein arbeitende Personen") zur Prävention von Übergriffen auf Beschäftigte sollten vorgesehen sein.
Anmeldungschild bei der Notaunahme©UK NRW | BGW

Wartebereich

Bei der Gestaltung des Wartebereichs muss ebenfalls mehreren Aspekten Rechnung getragen werden. Einerseits muss der Bereich so gestaltet sein, dass er für die Beschäftigten gut einsehbar ist. Anderseits muss beachtet werden, dass dort regelmäßig Menschen in Ausnahmesituationen ein- und ausgehen. Daher sollten folgende Punkte umgesetzt werden:

  • Die Größe des Wartebereichs ist an die durchschnittlich zu erwartende Patientenzahl anzupassen.
  • Sofern räumlich möglich, sollte der Wartebereich in mehrere kleine Wartezonen (Warteinseln) aufgeteilt werden, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden.
  • Lärmmindernde bauakustische Maßnahmen (z. B. Lärmschutzdecken) können den Geräuschpegel dämpfen, was sich beruhigend auswirken und aggressivem Verhalten vorbeugen kann.
  • Sitzgelegenheiten sollten fest installiert sein. Ihre Oberflächen sollten aus schwer entflammbarem Material und leicht zu reinigendem Material gestaltet sein.
  • Nischen, in denen sich Personen verbergen können, sollten baulich vermieden werden.
  • Ein Fernseher, ein Getränkeautomat und eine Spielecke für Kinder etc. können zur Entspannung der Wartesituation beitragen.
  • Die Anforderungen der Barrierefreiheit sind zu beachten. In ihrer Bewegung eingeschränkte Personen oder Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer müssen sich im Wartebereich gut bewegen können.
  • Der Wartebereich muss über eine barrierefreie Toilette für Patientinnen und Patienten und Angehörige verfügen.
  • Der Wartebereich sollte nicht in einem Flur untergebracht sein, um Flucht- und Rettungswege nicht einzuengen.

Hinweis

Der vorstehende Text zum Thema „Aufnahme-, Anmelde- und Wartebereich“ basiert in großen Teilen auf der Ziffer 13.1 der DGUV Information 207-017 „Neu- und Umbauplanung im Krankenhaus unter Gesichtspunkten des Arbeitsschutzes – Anforderungen an Funktionsbereiche“ (Stand: September 2011).

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