Insbesondere beim Einsatz aktiver Sicherheitsinstrumente, bei denen die Beschäftigten den Sicherheitsmechanismus aktiv auslösen müssen, besteht ein erhöhtes Risiko einer Stichverletzung, z. B. durch eine unerwartete Reaktion der Patientinnen und Patienten. Ein typisches Beispiel ist die Phase zwischen dem Entfernen einer Injektionsnadel aus dem Körper und dem Zeitpunkt, an dem der Sicherheitsmechanismus (klappbare Schutzkappe) fest auf der Nadel eingerastet ist. In dieser Phase, in der die Nadel ungeschützt bewegt wird, kann es durch Bewegungen aggressiver oder demenziell veränderter Patientinnen und Patienten zu einer Stichverletzung kommen.
Bei diesen Patientengruppen ist es daher besonders wichtig, konzentriert und in Ruhe zu arbeiten und beruhigend auf die Patientinnen und Patienten einzuwirken.
Auch bei Patientinnen und Patienten mit bekanntem Infektionsstatus blutübertragbarer Erreger ist eine erhöhte Vorsicht und ein aufmerksames, konzentriertes und störungsfreies Arbeiten in besonderer Weise geboten. Da der Infektionsstatus häufig nicht bekannt ist, sollte bei Tätigkeiten mit der Gefahr einer Stich- oder Schnittverletzung grundsätzlich so gearbeitet werden, als sei die Patientin oder der Patient potenziell infektiös.